Sehr eleganter Rotwein: 2021 Maréchal Foch Barrique: 94 Punkte – GOLD
13% Alkohol, AOC St. Gallen, bio-zertifiziert, zu dem ich notiert habe: Kraftvolle Nase mit Noten von Heidelbeerkonfitüre, Lebkuchen, Schokolade mit einem Hauch schwarzer Pfeffer; auf der Zunge ein feiner, eleganter Rotwein unterlegt mit einem Hauch Holzkohle; fruchtig-weiniger Nachhall mit einem Tick Eichenfass. Passt zu vielem, von Pizza über Pasta-Gerichte bis hin zu Rinderschmorbraten.
Maréchal Foch ist übrigens keine Phantasiebezeichnung sondern eine PIWI-Sorte, und zwar eine sehr alte, die schon vor dem ersten Weltkrieg in Colmar/Elsass am seinerzeitigen Oberlin-Institut gezüchtet wurde. Einst war sie an der Loire sehr verbreitet, findet sich dort aber nur noch mit rund 100 ha sowie mit kleinen Flächen in der Schweiz. Fabia Knechtle Glogger ist sehr überzeugt von dieser Sorte, bildet sie doch die wichtigste rote Sorte ihres Weinguts.
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Beide sind sie Quereinsteiger haben das Weingut in Thal am Bodensee gegenüber von Lindau erst 2017 übernommen und sind echt PIWI-Engagierte, auch wenn sie das knapp 1 ha Gut im Nebenerwerb betreiben. Fabia ist Ökologin und arbeitet für alles, was mit Naturschutz zu tun hat, teils als Angestellte teils selbständig: „Wir haben das Weingut nicht aus Familienbesitz geerbt, sondern hatten das Glück, dass keine Erben oder andere Bevorzugte vorhanden waren. Unser Vorgänger, Edy Geiger, war ein PIWI-Pionier und diesbezüglich bekannt, weil er schon früh hartnäckig für PIWI-Sorten gekämpft hat, als diese noch nicht für den Erwerbsanbau zugelassen waren. So war das Gute schon mit PIWI-Sorten angelegt. Bereits 2015 und 2016 konnte ich dort mitarbeiten und vieles von Edy lernen. Er war mir ein sehr guter Lehrmeister.“Vollrunder Rotwein: 2020 Maréchal Foch Barrique: 91 Punkte – SILVER
13,5%, AOC St. Gallen, bio-zertifiziert: Betörend runder Duft mit Anklängen an Kirschplotzer, Preiselbeerkonfitüre, Bitterschokolade, Toast; vollrunder, fruchtiger Körper interessant unterlegt von schwarzem Pfeffer; sehr gute Länge mit kräftigen, angenehm abgerundeten Tanninen. Schön zu Sauerbraten, Rehkeule oder Lammkoteletts.
Gewachsen sind die Weine am Buechberg (das e vorne wird gesprochen) am Südhang dieses kleinen Bergrückens, der sich parallel zum Bodensee von Ost nach West zieht und zu den St. Galler Weinlagen zählt. Die beiden haben, wenn auch auf kleiner Fläche, eine ganze Reihe Sorten im Anbau – vom Vorgänger übernommen. Zu den roten zählt z.B. auch Cabernet Jura, gezüchtet von dem bekannten Schweizer Züchter Valentin Blattner. Auch wenn die Sorte in Deutschland noch nicht zugelassen ist, findet sie sich in der Schweiz und liefert großartige Rotweine. Wir hatten beim Challenge einige sehr gute dabei. Bei den weißen schwört Fabia auf die Sorte Bianca: „Sie stammt aus Ungarn, ist sehr widerstandsfähig und bringt ausgezeichnete Weißweine, die teils zum Verschnitt dienen aber auch reinsortig angeboten werden.“ In Deutschland ist die Sorte noch nicht zum Erwerbsanbau zugelassen.
Intensiv, mundfüllend: „Jana“ Rotwein Cuvée: 90 Punkte - SILVER
Weinbau in St. Gallen – begünstigt vom „Traubenkocher“
Der PIWI International Wine Challenge
wurde auch dieses Jahr von www.bonvinitas.com durchgeführt. Hier weitere sehr gute Weine und weitere Gewinner der PIWI International Wine Challenge 2023 und hier unser Bewertungssystem.