WELTKLASSE RIESLINGE von der Mosel: gereift, frucht- und edelsüß

eine Weinreise wert und auch für Trockenliebhaber eine Entdeckung – super wozu sie passen!

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Von  9198
Die Mosel bei Zell. Foto: David Brown - stock.adobe.com
Vielleicht scheint es manchem übertrieben, von Weltklasse zu reden, doch die gereiften, frucht- und edelsüßen Mosel-Rieslinge darf man so bezeichnen. Schließlich zählten sie um 1900 zu den teuersten Weinen der Welt. Auf alten Preislisten der Zeit, die Roman Niewodniczanski, Inhaber des Weingut Van Volxem in Wiltingen/Saar, sammelt, konnte ich auf einer eines Berliner Weinhändlers lesen: Eine Flasche Château Margaux grand vin 1905, 4,25 Reichsmark und eine Flasche 1893er Scharzhofberger Vanvolxem 10,00 Reichsmark. Das sagt alles!
 

Rieslinggereifte edelsüße Rieslinge sind ein Gedicht - gewusst wann und wozu

 

Warum war das so? Nun die Mosel zählt zu den nördlichsten Weinbauregionen der Welt mit vorwiegend Riesling. Typisch für diese spätreifende Sorte sind kräftige Säurewerte sowie nicht zu hohe Öchslegrade, die in diesem Klima entstehen. Im späteren Herbst geerntet und in kühlen Kellern gelagert, gärten die Weine häufig nicht durch. So blieb deutlich Zucker übrig. Doch geschmacklich gut ausbalanciert durch die kräftigere Säure führte dies zu großartigen harmonischen Weinen, was sich besonders zeigt und hochdelikat schmeckt, wenn die Weine gereift sind. Solche Weine haben ein Potenzial von 10, 20 und mehr Jahren, wenn sie von hoher Qualität sind. 
 
Der zusätzliche Effekt ist niedriger Alkohol, in der Regel um 8 %, was einen weiteren Grund bildete, warum die Weine so begehrt waren. Sie schaden nicht der Gesundheit, und man kann beruhigt etwas mehr trinken. Natürlich ist dies heute noch genauso. Die Weine sind in ihrer Art keineswegs verschwunden. Und so sage ich den Trockenaposteln - alles in Ehren, doch solche herrlich leichten, wunderbar gereiften und in ihrer Süße und Eleganz herrlich harmonischen Mosel-Rieslinge sind eine Welt für sich. Wer sie nicht kennt, sollte sie entdecken. Sie haben in ihrer Art eine weitgehende Alleinstellung, wozu die Schieferböden und Steillagen der Mosel ebenso kräftig beitragen. Es kommt beim Genießen eben darauf an, wann und wozu. Denn wenn es passt, bereiten solche Weine unseren Gaumen großen Spaß. 

Beste aus der bonvinitas Weinbewertung vom 29. August 2019

bonvinitas Weinbewertung vom 29.8.2019: Ein Prüfertisch bei der ArbeitSelbstverständlich sind nicht alle Mosel süß. Natürlich gibt es auch trockene. Doch wir hatten zu unserer Weinbewertung vom 29. August 2019 speziell solche rest- und edelsüßen Tropfen aufgerufen: Rieslinge, gereift, frucht- und edelsüß, Jahrgang 2015 und älter und nur von Einzellagen. Wir wollten diesem Typ speziell nachgehen und konnten großartige Tropfen probieren. Unsere Prüfer waren begeistert. Natürlich finden sich alle Weine in unserem Weinführer, doch ich darf die besten hier vorstellen und zugleich sagen: „Fahr doch ‘mal hin!“

 

Weingut Hugo Hower in Lieser

Blick auf Lieser an der MoselWeingut Hugo Hower in Lieser

Das Weingut glänzte mit seiner 2015 "Eleganz" Riesling Spätlese Lieserer Niederberg-Helden, Deutscher Prädikatswein Mosel, 8,0 % Alkohol, 58,2 g/l Restzucker, den unsere Prüfer mit 89 Punkten – Kategorie 3, Weine mit Restsüße, orange Punkte – bewertet haben. Beim Nachverkosten habe ich notiert: Frischer Duft, wunderbar die typischen Pfirsich-Noten, Litschi, Zitronat; elegant fließender Körper, weinig bei fein eingebauter Süße; feines, geschliffenes Finish. Ein Wein wie ein Streichquartett, quasi noch im Jugendkleid und mit viel Zukunft. Schön zu Kalbfleisch in Sahnesauce, zu italienischem Salat oder einfach zum Genießen. 

Das 4,5 ha Weingut wird von Stefan Loersch geführt zusammen mit Ehefrau Jutta sowie den Töchtern Katharina und Eva-Maria. Es befindet sich seit 1684 im Familienbesitz und wird im Gedenken an den Großvater unter dem Namen „Hugo Hower“ weitergeführt. Im Vordergrund steht Riesling, der in der extremen Steillage, dem Lieserer Niederberg-Helden, mit bis zu 75 Prozent Steigung und hohem Schieferanteil wächst. Dort ist natürlich viel Handarbeit erforderlich - zusammen mit dem Boden optimale Bedingungen für hochwertige Weine. „Im Einklang mit der Natur, mit feiner Nase und Liebe zum Wein kreieren wir individuelle, vegane Moselweine“, lautet das Credo.

Zur Einsortierung in die Kategorie – und unser Bewertungssystem

Die Einsortierung in die Kategorie wählt der Winzer beim Einreichen selbst. Wie erwähnt umfasst die Kategorie 3 Weine mit Restsüße – orange Punkte. Die Kategorie 4, edelsüß, umfasst Weine mit üppiger Süße und deutlichen Anklängen an Tropenfrüchte, teils auch mit Reifungs-Petrolnoten – violette Punkte. Die typischen Reifenoten, die in Richtung Blütenhonig changieren, rühren daher, dass Zucker im Laufe der Reifung ganz langsam karamellisiert. Wir haben schon darüber geschrieben.

Unser Bewertungssystem findet sich hier. Weine ab 89 Punkten gelten als hervorragend. Ab 95 Punkte sehen wir die Weine als Extraklasse bis hin zu Weltspitzenweinen.

Weingut Karl Veit in Osann-Monzel

Keller im Weingut Karl VeitBlick vom Weingut/Vonithek/Gästehaus Karl Veit auf das Moseltal 

Ebenfalls 89 orange Punkte erzielte die 2015 Riesling Spätlese Brauneberger Juffer, Deutscher Prädikatswein Mosel, 9,5 % und 52,4 g/l Restsüße: Herrlich reifer Rieslingduft, Pfirsichkompott, Zitronat – schöne Eleganz, nichts Übereifes; auch auf der Zunge ein sehr eleganter auf seiner Süße fließender Körper mit herrlich elegantem Finish. Hier zeigt sich Süße mit hoher Eleganz, was nur Riesling so kann. Ein Wein wie ein Streichquartett mit gut sechs bis acht Jahren Zukunft und schön als Aperitif, zu Früchtedesserts oder zur Zigarre. 

Herbert Veit, der das Weingut Karl Veit führt, betont: „Sich Zeit nehmen und die Zeit wirken lassen, ist wichtig. Zeit beim Anbau der Reben, beim reif werden lassen der Trauben, aber auch beim Ausbau der Weine im Keller. Dazu zählt für uns das lange Hefelager, der richtige Füllzeitpunkt und das entsprechende Reifelager auf der Flasche.“ Das Weingut liegt im Herzen der Mittelmosel an der Hangkante 80 m oberhalb des Flusses. Und so bieten die Vinothek und das Gästehaus einen phantastischen Blick ins Moseltal.

Weingut Reinhold Fuchs in Pommern/Mosel

Keller im Weingut Reinhold FuchsEva-Maria und Jupp Vallendar, Weingut Reinhold Fuchs

Hier wurden zwei Weine hoch bewertet, beide Jahrgang 2010! Zum „Vom Ahle Goldberch“, 2010 Riesling Pommerner Goldberg, Qualitätswein Mosel, 10,5 %, 35,9 g/l Restsüße, mit 89 Punkten in Kategorie 3 bewertet, habe ich notiert: Wunderbar edelsüßer Duft nach Pfirsichkompott, Zitronat, Blütenhonig; fest gebauter wunderbar ausgereifter Riesling, der zwischen Süße und dezenten ganz leicht pfeffrigen Reifenoten spielt und mit vornehmer Eleganz verklingt. Ein Wein wie ein feines Antiquitätengeschäft, mit etlichen Jahren Zukunft und ein Mosel-Riesling, der zeigt, was solche Weine draufhaben, und was sie im Erwachsenenalter können. Wunderbar zu genießen mit Käsegebäck oder altem Hartkäse aus der Hand.

 

Zum „Geth Mannwerk“ 2010 Riesling Pommerner Zeisel, Qualitätswein Mosel , 10,0 %, 45,9 g/l Restsüße, von unseren Prüfern mit 90 Punkten bewertet in der Kategorie 4, edelsüß, violette Punkte: Schon in der Farbe schöner Goldton; in der Nase sehr feiner Rieslingduft, Pfirsichkompott mit den klassischen Blütenhonig-Noten gereifter Rieslinge; auf der Zunge eine sehr präsente, feingeschliffene Rasse, wie ein Brillant – unbedingt des Probierens wert, ein Wein, der eine Geschichte erzählt; unglaublich viel Würde im Finish, wie bei einer großen Laudatio. Ein herrlicher Aperitif, der zu Gesprächen anregt. 

Das Weingut hat Eva-Maria Vallendar 1987 von ihren Eltern Maria und Reinhold Fuchs übernommen und führt es zusammen mit ihrem Ehemann Jupp Vallendar. Seither wurde die Rebfläche von 1,5 auf 3 ha erhöht. Hauptsächlich trockene, doch auch feinherbe Rieslinge werden im klassischen Fuderfass ausgebaut. Auf den Einsatz von Reinzuchthefen, Entsäuerung und andere kellertechnische Maßnahmen wird konsequent verzichtet. So ist auch heute noch die Korbpresse von 1904 in Betrieb. Wein wie gewachsen, lautet das Motto. In der Steillage Goldberg wachsen die Rieslinge auf steinigem Grauwackenverwitterungsboden. In der Lage Zeisel sind sowohl Grauwacken- als auch Schieferverwitterungsböden zu finden, ebenso stellenweise hohe Anteile an Feinerde.

Weingut Raevenhof in Ayl an der Saar

Weingut RaevenhofWeingut Raevenhof in Ayl an der Saar

Das Weingut liegt an der Saar, die zum Weinbaugebiet Mosel zählt. Die 2015 „Fuderfass“ Riesling Spätlese Ayler Kupp feinherb, Deutscher Prädikatswein, 9,0 %, 36,0 g/l Restsüße, haben unser Prüfer mit 91 Punkten in der Kategorie 3 bewertet. Meine Notizen lauten: Feiner Rieslingduft, weiße Pfirsiche, Zitronat; edelgereifter Körper mit dezent sich ankündigender Petrolnote; für seine Art noch sehr jung. Sprechen wir uns in mindestens fünf Jahren wieder. Sehr elegantes Finish. Ein Wein wie ein Glockenspiel mit gut sechs bis acht Jahren weiterem Potenzial und sehr schön als Aperitif zu Anlässen, zu Blauschimmelkäse oder zu Kalbfleisch in Sahnesauce.

Zur 2015 Riesling Auslese Ayler Kupp, Deutscher Prädikatswein, 10,0 %, 42,1 g/l Restsüße, mit 90 Punkten in der Kategorie 4 bewertet: Sehr feiner, rassiger Duft, weiße Pfirsiche, Litschi; bei aller Fülle ein sehr eleganter Riesling mit feiner Rasse und sensorisch dezenter Süße; elegantes Finish mit feiner Rasse. Ein Wein wie ein Orgelkonzert, dessen Süße dezent bleibt und gekonnt mit der Rasse balanciert, was zum nächsten Glas führt. Gut sechs bis acht Jahre weiteres Potenzial und schön zu Gerichten mit Kräutern, wie Octopus gegrillt mit Kräutern oder kaltes Roastbeef mit Goethesauce.
 
Vorderteil der Ayler Kupp über der SaarDas 6,5 Hektar Weingut Raevenhof wird von Lydia Reuter geführt, wobei der Sohn bereits in den Startlöchern steht. Die Ayler Kupp wird vom VDP (Verband Deutscher Prädikatsweingüter) außer den Rändern rechts und links außen als „Große Lage“ klassifiziert und wie folgt beschrieben: „Die Lage umfasst vornehmlich den ideal zur Sonne ausgerichteten Bergrücken der Einzellage Kupp, die sich halbmondförmig immer nach Süden ausgerichtet von der wärmenden Saar in den kühleren Saargau hinein zieht. Hierdurch entstehen zwei unterschiedliche Klimabereiche mit unterschiedlichen Weinstilen innerhalb eines Berges. Die Böden sind steinig und bestehen vor allem aus verwittertem blau-grauem Devon-Schiefer mit Skelettanteilen.“ Das Weingut besitzt dort Flächen. Bei der Gärung setzt man ausschließlich auf Spontangärung. Sehr gepflegt ist das Gästehaus für Übernachtungen mit Frühstück.

Das VDP Weingut Haart in Piesport

Johannes (links) und Marcus Haart, VDP Weingut Haart. Foto: Fair and Green e.V.Keller im VDP Weingut Haart

Die 2011 Ohligsberger Spätlese, Riesling vom Wintricher Ohligsberg, Deutscher Prädikatswein Mosel, 8,5 %, 92,3 g/l Restsüße wurde in der Kategorie 4 mit stolzen 91 Punkten bewertet: Schöner Duft, Pfirsiche, Zitronensaft, Zitronat; auf der Zunge eine Explosion von fruchtiger Süße unterlegt mit dezenter Rieslingrasse und feinen Terroirnoten; elegantes Finish begleitet von vornehmer Süße. Ein Wein wie ein Chororatorium, wunderbar als Aperitif oder – auch glasweise – zum Dessert. 

Die Lage Wintricher Ohligsberg wurde vom VDP als „Große Lage“ klassifiziert, wozu es dort heißt: „Mit 40 bis 80 Prozent Neigung ist sie an manchen Stellen extrem steil und kann nur in Handarbeit bewirtschaftet werden. Die Böden bestehen aus graublauem Schieferverwitterungsboden, der teilweise von Quarzitadern durchlaufen wird.“

Im VDP Weingut Haart betreiben die Brüder Johannes und Marcus Haart neun Hektar Reben, nur Riesling und in allerbesten Lagen. Zu ihren Weinen lassen sie verlauten: „Nach dem Ablegen der Jugendfrucht in den ersten Jahren offenbaren die Weine besonders im Alter ihre ganze Klasse und Fülle. Dies trifft bevorzugt auf Weine mit Restsüße zu, die ein Alterungspotential von 20-40 Jahren erreichen. Die Restsüße, oft im Körper versteckt, ist aber nie vordergründig.“

Weingut Trossen in Traben-Trarbach

Weingut Trossen in Traben-Trarbach. Foto: Andreas Scholer/ComCept.tvFamilie Trossen bei der Weinlese. Foto: Gernot Weyrich

 

Mit der 2015 Riesling Auslese „Rickelsberg edelsüß“ Trabener Würzgarten, Deutscher Prädikatswein Mosel, 7,5 %, 143,7 g/l Restsüße, war das Weingut Trossen mit 92 Punkten in der Kategorie 4, edelsüß, dabei: Steht golden im Glas, in der Nase herrlich edler Duft eines edelsüßen Rieslings, Pfirsichkompott, Mango, getrocknete Früchte wie Feigen und Aprikosen; auf der Zunge hochelegante, üppige Süße mit Noten von Blütenhonig und kandierten Ananas; hochelegantes Finish. Einfach großartig, mit mindestens 20 Jahren Zukunft - eher mehr - ein Genießerwein, als Aperitif oder zum Dessert.

Das von Mark und Jörg Trossen geleitete Weingut mit rund 8,5 ha Rebfläche, hauptsächlich Riesling, ist ein Steillagen-Weingut mit Gästehaus und Vinothek an der Mittelmosel. „Wir reduzieren unsere Erntemenge bereits im Winter beim Rebschnitt! Durch unsere Grünschnittannahmestelle erzielen wir eine gute Humusversorgung, denn das Schreddergut arbeiten wir in die Weinberge ein. So haben wir zusätzlich eine bessere Wasserversorgung, höhere Aktivität der Bodenlebewesen und weniger Verdunstung. Weiterhin benötigen wir keine Mineraldünger. Im Sommer werden die Reben in der Traubenzone entblättert, außerdem führen wir wenn nötig eine ‚grüne Lese‘ (Ertragsreduzierung) durch. Die Lese geschieht ausschließlich von Hand, weil wir nie einen Rebstock auf einmal ernten. Eine selektive Lese in bis zu vier Lesegängen bringt uns die Qualität für unsere hochwertigen Weine“, lautet das Credo.
 

Weingut Karl Erbes in Ürzig

Blick auf Ürzig und die Lage Würzgarten

Stefan Erbes, Weingut Karl Erbes in Ürzig

Mit großartigen 96 Punkten in der Kategorie 3 bewerteten unsere Prüfer die 2008 Riesling Spätlese Ürziger Würzgarten "Kranklay" Deutscher Prädikatswein Mosel, 7,5 %, 90,8 g/l Restzucker, zu dem ich notiert habe: In der Farbe leicht golden; in der Nase eine hohe gereifte Eleganz mit breiter Duftpalette nach reifen Pfirsichen, Pfirsichkompott, kandierter Ananas, kandierten Mango und vielem mehr – frisch, noch keine Petronlnote, was man nach über 20 Jahren kaum für möglich hält; auf der Zunge eine Explosion von Früchten, von Rieslingpfirsich bis zu Mango, was sich im Finish nur ganz langsam, quasi lange winkend entfernt. Ein großer Wein mit noch etlichen Jahren weiterem Potenzial. Ein herrliches Beispiel, wie Mosel-Rieslinge zeigen, was sie können. Ein Tropfen zum bedächtigen genießen. Kranklay ist in den Ürziger Würzgarten eingebettet und ab 2014 als Einzellage anerkannt, weil der Boden dort aus Rotliegendem besteht, dessen Eisenanteil den Weinen eine besondere  Individualität verleiht. Ab 95 Punkten sehen wir die Weine als Extraklasse bis hin zu Weltspitzenweinen.

90 Punkte in der Kategorie 4 erzielte die 2004 Riesling Auslese*** Ürziger Würzgarten, Deutscher Prädikatswein Mosel, 8,0 %, 143,0 g/l Restsüße: Im Glas ein herrliches Gold; im Bukett eine wunderbar edle Rieslingreife mit einer harmonischen Fülle von Früchten, von denen keine dominiert; auf der Zunge eine große Delikatesse, ein umwerfend gereifter Riesling mit der gleichen unglaublichen Fülle an Früchten, wobei eine hervorzuheben die anderen beleidigen würde; hochedles Finish mit durchaus lebendiger Riesling-Rasse, die deutlich sagt: Hallo, ich bin noch voll da! Ein Wein von großer Klasse, wie eine Fuge von Bach, und sicherlich noch lange nicht am Ende. Ein herrlicher Dessertwein zu einem anregenden Ausklang.

Die Besonderheit des 5 ha Weinguts Karl Erbes bilden ausschließlich alte wurzelechte Riesling-Reben, von denen die ältesten 70 bis 80 Jahre aufweisen. 2002 hat der gelernte Kellermeister Stefan Erbes das Gut von Vater Karl übernommen. Bei der Lese von Hand legt man Wert auf Selektion und geringe Erntemengen. Die Steillage Ürziger Würzgarten verfügt über eine sehr lange Sonneneinstrahlung und besteht aus rotem Sandstein- und Schieferboden, was zum besonderen Charakter der Weine mit üppigen, würzigen und fruchtigen Aromen sowie zu besonderer Vollmundigkeit führt. „Traditionsgemäß bauen wir unsere Weine in Eichenholzfässern aus. Mittlerweile liefern wir unsere Weine weltweit und sind stolz auf langjährige Kunden in England, Japan, Australien, USA und den Niederlanden“, so Erbes.

Text: Dieter Simon, Chefredakteur und Herausgeber bonvinitas; Fotos: bonvinitas bzw. PR sofern nicht anders angegeben.



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